Deutsch- / Tschechische Gefahrenabwehr und Zusammenarbeit trainiert- - Gemeinsame Übung lässt Kameraden näher Zusammenrücken
Klingenthal / Mühlleithen - Große Schadenslagen und Notfallsituationen machen weder an Gemeinde- noch Landesgrenzen halt, dies wurde erst jüngst zu den verharrenden Waldbränden in Sachsen oder Brandenburg deutlich.
Gerade deshalb ist es aus Sicht der Tschechischen und Deutschen Feuerwehren wichtig und notwendig, das Rettungskräfte auf die gemeinsame Gefahrenabwehr gut vorbereitet und ein „eingespieltes Team“ sind. Auch im Katastrophenfall ist es unerlässlich das beide Länder Hand in Hand arbeiten und sich mit ihrem Knowhow und Technik gegenseitig unterstützen. Ehe dies jedoch passieren kann muss man das Zusammenspiel natürlich im Vorfeld mehrfach gemeinsam üben und um die Strukturen beider Systeme wissen.
Im Rahmen des Euregio Egrensis Projektes „Bilaterale Gefahrenabwehr DE – CZ“ absolvierten in der Zeit vom 04.06. bis 16.06.2018 über 160 Kameraden Freiwilliger Feuerwehren aus dem gesamten Vogtlandkreis sowie weitere 36 Kameraden aus Feuerwehren des benachbarten Tschechiens eine gemeinsame Heißausbildung im sogenannten „Flash-Over-Container“.
In mobilen Übungscontainer des Fire Training / Leipzig bot sich für die Teilnehmer des Projektes die Möglichkeit, sicherheitsgemäßes Verhalten unter einsatzrealistischen Verhältnissen zu üben. Die Kameraden erlernten so beispielsweise das richtige Verhalten in Situationen der Gebäudebrandbekämpfung. Zudem konnte man Erfahrungen bei den Einsatzgrenzen der Schutzkleidung sowie des physischen Zustandes der Einsatzkräfte austesten.
In dem holzbefeuerten, Brandcontainer konnten zudem die existierenden Gefahren bei Durchzündungen und Rauchgasexplosionen demonstriert werden. Es besteht hier die Möglichkeit einen Flashover vom Beobachtungsraum aus zu erleben, was für die meisten Kameraden eine ganz neue Erfahrung darstellte. Zur Simulation eines Kellerbrandes verfügt die mobile Simulationsanlage über einen zusätzlichen Dacheinstieg mit Treppe, welche in den Beobachtungsraum führt.
Während der eintägigen Ausbildungseinheit die realitätsnahe Darstellung eines Zimmerbrandes. Nach einer vorgelagerten Einweisung war es u.a. Ziel der Übung, die deutsch-tschechischen Atemschutzgeräteträger möglichst gut auf Realeinsätze vorzubereiten und gezielt für die Gefahrensituation im Brandraum zu sensibilisieren. Durch grenzüberschreitende Kooperationen können gemeinsame Herausforderungen bewältigt, strukturelle Unterschiede abgebaut und freundschaftliche Beziehungen zwischen den Nachbarländern gestärkt werden. Davon profitiert die gesamte Grenzregion zwischen Plauen und Karlsbad.
Der vogtländische Landrat Rolf Keil würdigte zur Eröffnung die gemeinsame Aktion „Die Gefahrenabwehr und die Katastrophenschutzvorplanung haben in der Grenzregion einen besonderen Stellenwert, ergänzt Landrat Rolf Keil übereinstimmend mit seinem tschechischen Kollegen, den stellvertretenden Regionalpräsidenten der Region Karlsbad Petr Kubis. Die Feuerwehren der Gemeinden arbeiten schon seit vielen Jahren in der örtlichen Gefahrenabwehr bilateral zusammen, der Landkreis möchte diese Bemühungen auch künftig unterstützen.“
Text: Daniel Löwenhagen, Kreisfeuerwehrverband Vogtland e.V., Bilder: Landratsamt Vogtlandkreis