2. Vogtländischer Feuerwehr- Treppenlauf
Feuerwehrleute mit viel Puste
Ein Team aus Treuen hat den Hochhaus-Treppenlauf der Feuerwehren in Reichenbach gewonnen. Die Favoriten mussten sich geschlagen geben.
Von Petra Steps
erschienen am 26.09.2017
Reichenbach. Zehn Mannschaften von Feuerwehren aus Zwickau, Plauen, Treuen, Rodewisch, Falkenstein, Hartmannsgrün, Reichenbach, Neumark und Mylau haben am Feuerwehrlauf des Hochhaus-Treppenlaufes in Reichenbach teilgenommen. Sieger wurde völlig überraschend das Team der Freiwilligen Feuerwehr Treuen mit René Häßler und Clemens Bauch. Sie waren in 51,2 (erster Läufer) und 52,2 Sekunden (zweiter Läufer) ins Ziel gekommen.
Clemens Bauch war voriges Jahr schon für seine Feuerwehr gestartet, nun mit neuem Partner. Mit der Zeit vom vorigen Jahr wäre er auf dem letzten Platz gelandet. "So eine Zeit habe ich mir eigentlich nicht träumen lassen", so Bauch zur Verbesserung. Er ist bei der Bundeswehr und hat Sport im täglichen Programm. Sein Laufpartner ist bei der Berufsfeuerwehr Altenburg und außerdem noch stellvertretender Wehrleiter in Treuen. "René sitzt nicht den ganzen Tag am Schreibtisch, wie das viele denken", meinte Bauch.
Vorjahressieger Rosario Roth von der Berufsfeuerwehr Plauen war ein wenig überrascht, als sich im Verlauf der Siegerehrung der Sieg der Treuener abzeichnete. Er hatte schon im Gefühl, dass es diesmal nicht für das Siegertreppchen gereicht hatte und die Berufsfeuerwehr Zwickau als Favorit gesehen. Zusammen mit Christian Flechsig kam er auf den fünften Platz. "Nur weil wir bei der Berufsfeuerwehr sind, müssen wir nicht fitter sein.
Es gibt auch anderswo sportlich Verrückte", sagte Roth, der erst kürzlich bei der Firefighter Challenge in Geiselwind gestartet war. Allerdings gehörte zum Treuener Team zumindest ein Berufskollege, was die Niederlage relativierte. "Wir wollen nächstes Jahr beim Treppenlauf in Berlin mitmachen, wenn wir einen Startplatz bekommen. Das hier ist eine gute Vorbereitung", sagte Christian Grüner von der Berufsfeuerwehr Zwickau. Er und sein Teamkollege waren vor dem Feuerwehrlauf schon beim normalen Lauf gestartet und hatten dabei den 23. und zehnten Platz erreicht. "Wir werden den Treppenlauf hier weiterempfehlen, damit nächstes Jahr ein paar mehr Teams mitmachen. Alles ist gut organisiert und Spaß hatten wir auch", so Ingo Blut.
So einfach ist das mit mehr Teilnahme jedoch nicht, auch wenn es in diesem Jahr eine Mannschaft Zuwachs gab und die Ausrüstung von vornherein geklärt war, sodass jeder Teilnehmer über eigene Atemschutztechnik verfügte. Im vergangenen Jahr musste noch Technik weitergegeben werden, was zu Zeitverzögerungen und letztlich auch Fehlern in der Auswertung führte, da die Teams in anderer Reihenfolge gestartet waren.
Knackpunkt ist die Versicherung der Läufer. "Die Unfallkasse Sachsen gewährt den Versicherungsschutz nicht so, wie sie könnte", sagte Daniel Löwenhagen vom Kreisfeuerwehrverband Vogtland. Während andere Feuerwehrwettkämpfe wie Löschangriff von der Versicherung anerkannt sind, herrsche hier eine Grauzone. Manche Feuerwehrleute haben deshalb keine Erlaubnis zur Teilnahme von ihrer Wehrleitung bekommen. Das Problem lasse sich nicht über eine veranstaltungsbezogene Unfallversicherung lösen, weil es die so nicht gäbe.
Die Startwilligen verstehen das nicht, denn wenn sie einmal im Jahr pflichtgemäß die Atemschutzübungsanlage absolvieren, seien die Anforderungen ähnlich, so Löwenhagen. Zudem war beim Treppenlauf wegen der Atemschutztechnik zur Absicherung extra ein Rettungswagen vor Ort, während der DRK- Ortsverein Lengenfeld für die anderen Läufer zur Verfügung stand. Es herrsche dringend Klärungsbedarf, um die sportliche Betätigung der Feuerwehrmitglieder nicht zu unterbinden.